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Die Dogge Giorgio gibt Pfötchen durch die Gitter des Zwingers.

© dpa/Hannes P Albert

Aggressive und kranke Tiere schwer vermittelbar: Berliner Tierheim erreicht in der Ferienzeit seine Belastungsgrenze

Ein Kaninchen, eine Katze oder ein Hund können als Haustiere viel Freude bereiten. Aus Überforderung landen aber auch viele Tiere im Tierheim. Zudem machen sich die Ferien bemerkbar.

Zur Mitte der Sommerferien hat das Tierheim Berlin seine Belastungsgrenze erreicht. Die Einrichtung versorge derzeit mehr Tiere, als sie eigentlich aufnehmen könne, teilte eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Aus Not müssten Tiere in kleinen Boxen oder Hunde in Katzengehegen untergebracht werden und könnten nur noch aufgenommen werden, wenn sie sich vermitteln ließen. Leiterin Mareen Esmeier sagte, manche Tiere kämen kostenpflichtig in Pensionen oder Pflegestellen unter.

Normalerweise haben die Ferien der Heimleiterin zufolge keinen großen Einfluss auf die Zahl der abgegebenen Tiere. In diesem Jahr allerdings schon – vermutlich, weil mehr Tiere wegen Urlaubsplänen ausgesetzt würden. „Die Hauptproblematik ist aber nach wie vor, dass die Leute den Tieren nicht mehr gewachsen sind und die meisten Hunde und Katzen bei uns aufgrund schwerer Verhaltensprobleme und Aggressionen gegenüber den Familienmitgliedern abgegeben werden“, sagte Esmeier. Manche Tiere würden einfach vor dem Tierheim ausgesetzt, viele aber auch draußen, zum Beispiel an Bushaltestellen.

Am schwierigsten zu vermitteln seien aggressive Hunde, die 90 Prozent des Hundebestandes im Tierheim ausmachten. Aber auch kranke Kleintiere wie Kaninchen, die alle paar Wochen ihre Zähne beim Tierarzt gekürzt bekommen müssten, fänden nur schwer ein neues Zuhause. Besonders schnell kommen laut Esmeier junge, gesunde Tiere unter, sowie Katzen, die sich für die Wohnungshaltung eignen und familientaugliche Hunde. „Auch Meerschweinchen und Hamster werden sehr schnell vermittelt.“

Das Tierheim Berlin ist eigenen Angaben zufolge Europas größtes Tierheim. Es besteht aus vier Katzenhäusern, sechs Hundehäusern, einem Kleintierhaus, einem Vogelhaus sowie einem Gehege für freilebende Katzen. Außerdem gibt es einen Tierschutz-Bauernhof, auf dem unter anderem Schweine und Hühner, aber auch Reptilien und Affen leben. Oft verbringen abgegebene Tiere Monate, manche sogar Jahre im Tierheim, bis sich neue Besitzer finden, wie das Tierheim auf seiner Website informiert. (dpa)

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