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WENDEKalender: 4. Januar 1989

Osteuropa ist in Bewegung – die Zahl der Aussiedler nimmt enorm zu

Die aktuellen Aussiedlerzahlen erregen die Öffentlichkeit. 1988 kamen mehr als 200 000 Deutschstämmige aus Polen, Rumänien, der Sowjetunion und den übrigen osteuropäischen Staaten in die Bundesrepublik, das ist die höchste Zahl seit 1949. Hinzu kommen rund 40 000 Übersiedler aus der DDR. Zwei Drittel der Aussiedler – 140 000 – kommen aus Polen. Viele beginnen ihr neues Leben in Berlin, was besonders die Schulen vor große Herausforderungen stellt. Berichtet wird von fehlenden Unterrichtsmaterialien und überforderten Lehrern. „Den Kindern bleibt nichts anderes übrig, als die Sprache durch reine Imitation der anderen zu lernen“, wird eine Lehrerin zitiert. Die alteingesessenen Eltern reagierten „zunehmend mit Ablehnung auf die steigende Zahl von Aussiedlerkindern“. Der Schöneberger Volksbildungsstadtrat Lawrentz (CDU) wies im Schulausschuss die Klagen der Eltern mit den Worten zurück: „Das sind doch keine Türken.“ loy

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