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Prozess: 13-Jährige an Freier vermittelt

Wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes und Förderung der Prostitution muss sich ein 32-jähriger Sicherheitsunternehmer vor dem Landgericht Berlin verantworten.

Berlin - Der Mann ist angeklagt, ein 13-jähriges Mädchen über Kontaktanzeigen in einer Berliner Tageszeitung zwischen Mai und Oktober 2004 an insgesamt 30 Freier vermittelt zu haben. Laut Anklage musste die 13-Jährige bei ihrer erzwungenen Tätigkeit "hohe Stiefel, Minirock und ein eng anliegendes Oberteil" tragen und hatte nach der Arbeit 50 Euro von insgesamt 80 Euro an den Angeklagten abzugeben.

Zu Prozessbeginn hat der in Deutschland aufgewachsene Ghanaer bestritten, die Minderjährige an Freier vermittelt zu haben. Seinen Angaben nach behauptete das Mädchen, das er aus dem Internetcafe seines Vaters in Moabit kannte, bereits 18 Jahre alt zu sein und habe zudem damit "geprahlt, wie sie sich von älteren Männern aushalten lässt".

Tatverdächtiger bestreitet die Vorwürfe

Das Mädchen und ihre Mutter seien im Internetcafe ständig auf "Flirt- und Partnersuche" gewesen, sagte er. Seinen Angaben nach sprach ihn das Mädchen an, als sie erfuhr, dass er für eine polnische Prostituierte als Fahrer tätig sei. Das Mädchen habe das schließlich mit der Polin aber "allein geregelt", sagte er.

Die Polin habe sowohl die Inserate in der Zeitung aufgegeben, als auch die Sachen für das Mädchen gekauft. "Acht Mal habe ich sie gefahren, nicht mehr und nicht weniger", sagte der Angeklagte. Nachdem er erfahren habe, dass sie nicht volljährig sei, habe er sie "nie wieder gefahren". Der Prozess wird am nächsten Dienstag fortgesetzt. (tso/ddp)

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