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Von Tag zu Tag: 12 oder 13?

Bernd Matthies über das Dilemma erfolgreicher Haushaltspolitik.

Ja, da möchte man doch gleich ein Nussbäumchen pflanzen! Berlin kann 315 Millionen Euro Schulden tilgen, was einerseits auf gute Einnahmen, andererseits aber auf das Spargeschick des Finanzsenators zurückgeht. Das ist eine gute Nachricht, sie steht auf Seite 12.

Wer sich darüber aber so richtig freuen will, der sollte lieber nicht auf Seite 13 weiterblättern, denn da steht, was bei diesem eisernen Sparkurs herauskommt: In mehreren Schulen sind die Turnhallen gesperrt, weil die Dächer marode sind und das Geld nur für Notreparaturen reicht.

Und das ist natürlich nicht alles. Jeder Berliner kann sich einen eigenen Reim zum Thema dichten, jeder Autofahrer spürt die Folgen des Sparens, wenn er von einem Schlagloch ins Nächste holpert, und welche Löcher das Milliardengrab BER noch aufreißen wird, können wir allenfalls ahnen. Und zudem sind die Folgekosten unterlassener Reparaturen oft höher als die Reparaturkosten.

Dennoch gilt Nußbaum als gegenwärtig populärster Berliner Politiker. Das zeigt: Die Leute schätzen Fachleute, die kompetent und ohne Parteigedöns ihren Job machen. Der Mann wäre glatt was für den Flughafen...

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