Abseits der Britpop-Endlosschleife von Oasisarcticmonkeyskaiserchiefs – was mir in diesem Jahr hier an guter Musik auffiel:
Fujiya & Miyagi: Die Band aus Brighton fügt mit Humor und Understatement eine englische Note zu kontinental-krautigen Klang- und Rhythmustüftleleien hinzu – von Neu! bis Air und darüber hinaus. Anspieltipp: Ankle Injuries.
Prinzhorn Dance School: Nochmal Brighton, im Seebad muss unlängst irgendwas geruckt und gerumst haben. Tobin Prinz und Suzi Horn (Bild unten) erfinden den Gitarre-Bass-Schlagzeugsound neu. Vergleichbar am ehesten mit den frühen Fall. Keine schlechte Referenz, aber das hier ist wirklich in 2007 noch mal was Eigenes. Anspieltipp: Crackerjack Docker.
Rose Kemp: Die Tochter zweier Folkmusiker verbindet feinsten Gesang und scharf beobachtete Texte mit wundervollen Melodien und gelegentlichem Krach. Will und darf noch etwas lauter werden. Bekennt sich zur spannenden neuen Bristol-Szene und ist deshalb sogar von London an die Westküste gezogen. Anspieltipp: Violence.
Windmill: Die Provinz lebt, denn dort hat Matthew Thomas Dillon, alias Windmill, jahrelang auf Klavier und Schlagzeug eingedroschen. In Newport Pagnell, Buckinghamshire, entstand so Musik von amerikanischer Weite. Anspieltipp: Tokyo Moon.
Ulrich Schnauss: Kiel – Berlin – London, dieser Mann hat sich freigespielt und erfreut mit seinen raumgreifenden Digitalkaskaden die Shoegazer der Weltmetropole. Anspieltipp: Stars.
Pull In Emergency: Helden der Londoner Underage-Szene. Aber auch was für Erwachsene. Luftige Gitarren und ein Gesang, der so nach ausgereiftem Singer-Songwritertum klingt, dass man nicht glauben mag, dass hier Teenies Musik machen. Anspieltipp: Follow.